Zeitmanagement für Blogger: 12 Tipps für eine bessere Work-Life Balance

Dieser Artikel ist ein Auszug aus dem eBook "Die ultimative Bloggerformel".

Erfolgreiche Blogger schreiben regelmäßig. Mindestens zweimal pro Woche ist Pflicht, tendenziell sogar mehr. Aber Bloggen braucht Zeit, besonders wenn es sowohl für Suchmaschinen als auch für Leser gleichermaßen geeignet sein soll. Und Zeit ist das wertvollste Gut. 

Stelle dir vor, du würdest jeden Morgen aufwachen und hättest exakt 1.440 EUR, die du an diesem Tag investieren musst. Nicht mehr und nicht weniger. Wofür würdest du das Geld ausgeben? 

Eine wichtige Frage, denn soviel Minuten deines Lebens hast du jeden Tag zur Verfügung. 

Gerade wenn du mit Schreiben (noch) nicht dein Geld verdienst und einen Job und / oder Kinder hast, ist ein gutes Zeitmanagement daher enorm wie wichtig. Diese Faktoren machen es zwar nicht unmöglich, dass aus dir ein guter und erfolgreicher Blogger wird. Aber sie machen es schwieriger. Darum gilt es, deine Zeit wohl überlegt und sinnvoll zu verwalten. 

Es gibt zwei Faktoren, die hierbei eine Rolle spielen:
1. Schaffe dir Zeit zum Schreiben
2. Nutze diese Zeit, um effizient zu schreiben

Um den ersten Faktor zu bestimmen, musst du wissen, wie viel Zeit du überhaupt zum Schreiben benötigst. 
Wir schätzen grob die Aufgaben, die auf dich für jeden (in diesem Fall kleinen) Artikel zukommen: 
1. Ein Thema finden: 15 Minuten
2. Recherchieren: abhängig vom Thema, mindestens 30 Minuten. Bei Fachartikeln deutlich länger. 
3. Text schreiben: 1 Stunde
4. Text korrigieren: 15 Minuten
5. Bildmaterial recherchieren und ggf. bearbeiten: 30 Minuten
6. Google happy machen: Titel, Descriptions, Keywords etc: 15 Minuten
7. Den Artikel via Social Media teilen: 15 Minuten

Vorsichtig geschätzt benötigst du also mindestens drei Stunden pro Artikel. In der Realität wird es deutlich mehr sein, besonders wenn du noch nicht viel Übung hast. Für einen richtig guten Fachartikel wirst du tendenziell mehr als zehn Stunden benötigen. Zwei schnelle Artikel in der Woche sind also ein Arbeitstag. Kannst du ohne Weiteres so viel Zeit investieren? 

Die wenigsten von uns können es “einfach so”. Aber es gibt Techniken, die dich unterstützen können, genügend Zeit für die Schreiberei einzuräumen. Und andere, die dich dabei unterstützen, konzentriert und effizient zu arbeiten.

Organisiere dein Leben


1. Organisiere deinen Alltag und vereinfache so viel du kannst!
Denn dann keine deine Arbeit kreativ, wild und spektakulär sein. Ein “geregeltes” Leben kann dazu führen, dass du dir weniger Gedanken über deinen Alltag machen musst. Und diese Gedanken sind nichts als Ablenkungen von deiner Arbeit.

Einfaches Beispiel: Ist dir aufgefallen, dass viele erfolgreiche Menschen wie Steve Jobs oder Mark Zuckerberg jeden Tag mehr oder weniger die gleichen Klamotten tragen? Sie haben erkannt, dass sie jeden Tag nur X Entscheidungen treffen können. Um ihren Alltag zu erleichtern, haben sie sich für eine “Uniform” entschieden, die sie jeden Tag tragen. Damit müssen sie diese eine Entscheidung nicht mehr treffen und haben mehr Raum für die wichtigen Dinge. 

2. Power Hour!
Besonders gut lässt sich diese Herangehensweise bei Langzeit-Projekten demonstrieren. Das sind die Projekte, die zwar notwendig, aber in keinster Weise dringend sind. Die alten Klamotten, die du schon lange entsorgen wolltest. Das alte Handy, das du auf ebay verkaufen wolltest. Die Kindersachen, die du für den Flohmarkt sortieren musst. Und die Anmeldung für den Flohmarkt, auf dem du die alten Kindersachen verkaufen willst. 

Das alles (und noch viele mehr) sind Langzeitprojekte, die dir Energie rauben. Nichts ist anstrengender als das Projekt, das du noch nicht begonnen hast. Denn es plagt fortwährend das schlechte Gewissen. 

Zur Bewältigung dieser Projekte eignet sich eine Methode, welche Gretchen Rubin “Power Hour” nennt. Sie ist sehr simpel, deswegen gefällt sie mir besonders gut:

Mache eine Liste mit deinen Langzeitprojekten. Du wirst feststellen, dass bereits das Notieren dieser Aufgaben dir das Gefühl gibt, diese anzupacken. Tatsächlich ist das der Fall! Du bist der Bewältigung bereits einen wichtigen Schritt näher gekommen.

Nehme dir pro Woche 1 Stunde, in der du nichts anderes tust als an diesen Projekten zu arbeiten. Schritt für Schritt wird die Liste schrumpfen - und du fühlst dich mächtig und befreit, weil du deinen inneren Schweinehund besiegt hast.

3. Du, das Rennpferd
Widerstehe der Versuchung, dir zu viele Projekte aufzubürden, denn zu viel wird dich erschöpfen, macht dich weniger kreativ und gefährdet deine persönlichen Beziehungen. 

Gerade für die “Webworker” unter uns ist die Gefahr groß, dass sie sich zu viel aufladen. Selbstdisziplin ist nicht einfach. Insbesondere, wenn sich die Welt scheinbar so schnell dreht, dass du Angst haben musst, Schritt zu halten. 

Aber versuche es folgendermaßen zu betrachten: Dein Gehirn ist dein Kapital. Alles, was du tust und tun wirst, basiert auf deinen Ideen und Gedanken. Und diese können ohne einen gesunden, ausgeglichenen Körper nicht optimal funktionieren. 

Was würdest du tun, wenn du der Besitzer eines vier Millionen Euro teuren Rennpferdes wärst? 

Du würdest den besten Trainer sowie einen guten Pfleger engagieren, für optimale Ernährung sorgen und niemals am Tierarzt sparen. Du würdest die Voraussetzungen dafür schaffen, damit dein Pferd die beste Leistung bringen kann.

Jetzt stell dir vor, du wärst das Rennpferd… denn in deinem Leben wirst du ungefähr zwei Millionen Euro verdienen.

Du selbst bist dein wichtigster und wertvollster Besitz. Und du bist für deine geistige und physische Gesundheit verantwortlich. Wenn du also Top-Leistungen von dir erwartest, dann solltest du deinen Geist und deinen Körper auch pflegen, so wie es ein Athlet tun würde.

4. Vereinfache dein Leben! 
Der Pfarrer und freiberufliche Autor und Karikaturist Werner Tiki Küstenmacher stellte er sich auf einer Reise durch die USA die Frage: Wie kann ich mein Leben Leben vereinfachen? Herausgekommen ist der gleichnamige Weltbestseller "Simplify Your Life". Das Ziel: Ein glücklicheres Leben, indem man nach und nach die Stufen der "Simplify Your Life"-Pyramide anstrebt. 

Stufe 1: Den Schreibtisch aufräumen und vereinfachen.
Stufe 2: Die Finanzen in Ordnung bringen.
Stufe 3: Die Zeit organisieren.
Stufe 4: Die eigene Gesundheit,
Stufe 5: die sozialen Beziehungen und
Stufe 6: die Partnerschaft betrachten, um danach
Stufe 7: sich selbst zu finden.

Arbeitsrhythmus

1. Vermeide Multitasking! Es funktioniert nicht!
Ach so, du bist eine Frau? Egal, du arbeitest effizienter, wenn du dich auf ein Projekt konzentrierst. Du bist ein Mann? Versuche es erst gar nicht.

2. Nimm das große Ganze und zerbreche es in vernünftige, kleine Teile. Somit machst du aus dem “unerreichbaren” Projekt viele kleine Aufgaben, die du sehr wohl erledigen kannst. Eine nach der anderen. 


 
3. Eine hervorragende Methode für dieses “Zerbrechen von großen Problemen” ist die Pomodoro-Technik. Diese Methode hat ihren Namen vom italienischen Wort für Tomate, denn eine gute Tomatensoße benätigt (angeblich) fünfundzwanzig Minuten Kochzeit. Sofern du keinen Foodblog verfasst, fragst du dich jetzt vielleicht “Was hat das mit mir zu tun?”

Die Pomodoro-Technik teilt deine Arbeit in einzelne Teilstücke à 25 Minuten auf. Alles was du dafür brauchst, ist ein Timer (klassischerweise ein Küchen-Timer in der Form einer Tomate) und etwas zu schreiben. 

Die Technik besteht aus fünf Schritten:

  1. Die Aufgabe schriftlich formulieren
  2. Den Timer auf 25 Minuten stellen
  3. Die Aufgabe bearbeiten, bis der Wecker klingelt; mit einem X markieren
  4. Eine kurze Pause machen (5 Minuten)
  5. Nach vier dieser “Promodori” eine längere Pause machen (15-20 Minuten)

Die Phasen der Planung, Nachverfolgung, Aufzeichnung, Bearbeitung und Visualisierung sind die essentiellen Pfeiler dieser Technik. Du wirst schnell feststellen, dass du anfangen wirst, deine Arbeit in einzelne Promodori einzuteilen. Und diese Promodori sind die oben beschriebenen, kleinen Aufgaben, die durchaus machbar sind.

Diese Technik kann dir auch helfen, wenn deine Motivation ins Stocken gerät und du schlichtweg keinen Bock hast. Fang mit einer einzelnen Promodori an. Wenn du fertig bist, wird es deinem Selbstbewusstsein einen ordentlichen Push geben. Und wenn du erst einmal ins Rollen kommst, wird dir Vieles leichter fallen.

Du hast gerade keinen Küchentimer, der wie eine Tomate aussieht? Schade! Aber du kannst auf die Website tomato.es oder die Chrome-App App “Strict Workflow” nutzen - oder auch den Timer deines Handys. Verrückter Tipp, gell?

4. Der folgende Tipp ist für alle Perfektionisten wichtig: Mach dir keine Sorgen über deinen eigenen, hohen Anspruch an deine Arbeit. Fang einfach an! 

Für Blogger heißt das: Einfach losschreiben - macht euch später über die Korrektur Gedanken! Ein Perfektionist ohne Plan wird immer scheitern. Motto: "Doing is better than perfect". Dieses einfache Motto ist der Grundpfeiler für den Erfolg von Amazon.

5. Erinnerst du dich an deine Schulzeit? Wann hast du deine Wochenend-Hausaufgaben am schnellsten gemacht? Freitags nach der Schule oder am Sonntagabend? Eben.

Wir sind wesentlich fokussierter und produktiver in einem begrenzten Zeitraum. Oftmals treffen wir unter Zeitdruck sogar die besseren Entscheidungen, da wir tendenziell mehr auf unseren Bauch hören - und der oft Recht hat!

Für dich heißt das: Setze für jedes Projekt eine Deadline! Aber vergiss nicht, genügend (ca. 20%) der Zeit einzuplanen um dir zu überlegen, WIE du die Aufgabe schnell und gut erledigen kannst. Sehr wahrscheinlich gibt es nach einigem Überlegen einen besseren Weg, die Aufgabe zu erledigen. Nimm dir die Zeit, diese bessere Lösung zu finden, BEVOR du anfängst. Mache “Work smarter, not harder” zu deinem Leitmotiv!

6. Respektiere deine Zeit - und deine Mitmenschen werden es auch tun. Stell dir vor, jede Minute deiner Arbeitszeit wäre 100 Euro Wert. Wie würdest du dieses Geld investieren? Und was muss geschehen, damit du anderen dieses Geld gibst?

So gehst du mit Ablenkungen um

Im Alltag und im Büro gibt es immer wieder die gleichen Ablenkungen, die dich von deiner eigentlichen Arbeit abhalten. Kleine Zeitvampire, die immer wieder mal fünf Minuten hier und zehn Minuten dort kosten. 

Die beiden wichtigsten Zeitvampire, mit denen du jeden Tag zu kämpfen hast, sind andere Menschen (wenn du in einem Büro arbeitest, deine Kollegen) und Emails. Wir zeigen dir, wie du den Verlust an Lebenszeit begrenzen kannst:

1. Anfragen von Kollegen
Um diese Frage zu beantworten, hilft dir die “80%-Regel”. Keine Angst, sieht zwar nach Mathe aus, ist aber einfach. Erinnere dich an die Aufgaben, die du erledigt hast, weil dich andere darum gebeten haben. Es geht nicht darum, den Müll rauszubringen oder den Rasen zu mähen. Sondern um komplexere, zeitintensivere Aufgaben. 

Mache eine Liste mit den Top5-Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit du diese Aufgaben erledigst. 

Fertig? Gut! 

In Zukunft sollten mindestens vier dieser fünf Kriterien (= 80%) erfüllt sein, damit du eine Aufgabe annimmst. Versuche andernfalls, die Aufgabe höflich abzulehnen oder zu delegieren. Deine Entscheidungsgrundlage hilft dir bei der Argumentation. ABER mache es wie Forrest Gump: “Dream. But don’t quit your day job.”

Du hast ein schlechtes Gewissen, einen Kollegen abzuweisen? Oder du könntest jemanden Zeit ersparen, indem DU Zeit investierst? 

Dann frage dich, ob dieser Kollege das Selbe auch für dich tun würde. Wenn die Antwort “nein” lautet, kannst du die Bitte ohne schlechtes Gewissen zurückweisen. “Nein” ist ein sehr wichtiges Wort im Zeitmanagement. Denn denke daran: Es ist deine Lebenszeit, über die wir hier reden. 1.440 Minuten jeden Tag. Investiere sie weise!

2. Email
Einfach, aber insbesondere im Büro sehr wertvoll: Deaktiviere deine Email-Benachrichtigungen. Nutze stattdessen dreimal am Tag einen festen Zeitslot, in dem du Emails bearbeitest und nichts anderes tust. Wenn du eine Mail sofort beantworten kannst, dann tue es! So ersparst du dir den Zeitaufwand, die Email zu einem späteren Zeitpunkt nochmals zu lesen. Und dann nochmal. Und nochmal. Was weg ist, ist weg.

Wenn du diese Regel beherzigst, werden sich in deinem Email-Postfach vielleicht mehrere Dutzend Emails ansammeln. Nutze das zu deinem Vorteil: je mehr Emails du hast, desto konsequenter und effizienter wirst du bei der Bearbeitung werden. Psychologisch ist jede Email weniger “wertvoll” und daher einfach nur ein Punkt auf der Liste. 

Nutze unbedingt Filter und Regeln! Somit kannst du beispielsweise Mails von einem bestimmten Absender automatisch in einen Ordner verschieben oder an einen Kollegen weiterleiten. Du kannst Mails auch automatisch als “besonders wichtig” markieren. Und du kannst  zwischen Emails, die nur an dich adressiert und damit vermeintlich wichtig sind und solchen, auf denen du auf cc stehst, unterscheiden. Automatische Regeln sind eine einfache Methode, den Email-Krieg zu gewinnen.

Ein hilfreiches Mantra: “Emails sind die ToDo-Liste der anderen!”

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Tomas Herzberger3 Comments