"The Art of the Start 2.0" - Lernen vom Social Media Guru
"When it comes to StartUps, I've been there and done that several times over. Now I'm doing what techies call a "core dump", or recording what's in my memory. My knowledge comes from my scars - in other words, you will benefit from my hindsight."
Wer sich mit Digital Marketing im Allgemeinen und Social Media im Speziellen beschäftigt, der kennt Guy Kawasaki. Er hat nicht nur einen der schrägsten Namen, die man sich vorstellen kann. Der in Hawaii geborene Kawasaki ist Autor von 13 Fachbüchern, , Investor, Keynote-Speaker auf Fachkonferenzen und "Evangelist" von Apple und Canva. Der Mann hat ca. 1,5 Mio. (!) Follower auf Twitter. Und jetzt hat er sein erfolgreichstes Buch aktualisiert und neu veröffentlicht. Als "Lean Marketer" für mich ein Muss!
"A successful entrepreneur requires three things: a garage, an idea, and this book."
In einer Welt, in der Business Pläne zu statisch und nach wenigen Tagen schon veraltet sind, in der Social Media sich anschickt, PR zu ersetzen, Crowdfunding eine Alternative zum klassischen Investment darstellt und Cloud Computing die Umsetzbarkeit jeder technischen Idee möglich macht, ist es so einfach wie noch nie, ein eigenes Unternehmen zu starten.
Ist es das wirklich?
Was in der Theorie so einfach erscheint, ist in der Praxis nicht nur ein Marathon, sondern ein Zehnkampf, bei dem der Gründer an jeder Front kämpfen muss - auch wenn er von manchen Themen keine Ahnung hat.
The Art of the Start 2.0 will aufzeigen, wie man diese neue Möglichkeiten nutzen kann. Und wie man die fundamentalen Herausforderungen bei der Unternehmensgründung meistert: wie baue ich ein starkes Team? Wie erstelle ich ein geiles Produkt oder Service? Und wie begegne ich der Konkurrenz? The Art of the Start 2.0 will das ultimative Handbuch für Entrepreneure sein.
Spoiler: das schafft es nicht. Aber inhaltlich komplettiert es das Dreigestirn der Fachbücher, gemeinsam mit Eric Ries "Lean StartUp" und "Crossing The Chasm" von Geoffrey A. Morre. Wenn man diese 3 Bücher gelsesen hat, ist man gut dabei und kann - das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen - mit Dienstleistern, Partnern und Investoren auf Augenhöhe sprechen.
Kawasaki ist davon überzeugt, dass ein StartUp mit Lean Marketing sehr schnell sehr viel erreichen kann, aber die Basis muss immer der Mehrwert sein, den man dem Kunden bietet. Idealerweise - und da ist er sehr Ami - trägt das junge Unternehmen einen Teil zur Verbesserung der Welt da. Deswegen bietet Apple vermutlich auch eine Uhr für $10.000 an... um die Welt ein kleines bißchen besser zu machen.
"Don't worry, be crappy!"
Abgesehen von dieser sehr idealistischen Vorstellung gibt Kawasaki auch einige sehr gute, praktische Tipps.
eine Vorlage für das perfekte Pitch-Deck
die besten Antworten für potentielle Kapitalgeber
die Kriterien bei der Auswahl der richtigen Mitarbeiter
wie man einen guten Namen für das StartUp findet
Kurze, theoretische Übungen
Dadurch wirkt das Buch ein wenig wie ein Flickenteppich, wie ein Notizbuch, dem es an Verbindung zwischen den einzelnen Kapiteln mangelt und aus einer sehr subjektiven Sichtweise geschrieben ist. Aber nach dem Vorwort weiß man, worauf man sich einlässt.
FAZIT
The Art of Start ist unterhaltsam und sehr persönlich geschrieben. Statt valider Marktdaten und Studien teilt Kawasaki jede Menge Anekdoten aus seinem reichen Erfahrungsschatz. Das Buch liest sich wie ein Blog-Beitrag und strotzt geradezu vor Zitaten, Bullet-Points und Auflistungen. Das macht es für jeden Möchtegern-Entrepreneur sehr nahbar und sorgt für eine kurzweilige Lektüre. Und ja: man lernt einiges dabei. Aber man sollte nicht die Tiefe eines Fachbuches erwarten, wie man es an deutschen Hochschulen zu lesen bekommt.
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