Die Sache mit dem Lektorat

Die Chancen, ein Manuskript von einem Verlag veröffentlichen zu lassen, sind sehr gering. Die Chancen, ein nicht- lektoriertes Manuskript von einem Verlag veröffentlichen zu lassen, sind vermutlich so hoch wie eine Meisterschaft der Frankfurter Eintracht diese Saison.

Jeder, aber absolut jeder mit dem ich über dieses Thema gesprochen habe, hat mir dringend dazu geraten, mein Manuskript lektorieren zu lassen.  Und das mit Recht. Zum einen werden die Verlage zugebombt mit  Leseproben und Manuskripten. Angeblich mehrere Dutzend pro Tag. Muss noch schlimmer sein als Bewerbungen bei Porsche. Als Verlagsmitarbeiter würde ich auch nicht alles lesen wollen. Ist ein Manuskript ordentlich lektoriert, weiß ich zumindest, dass vorab schon mal ein Profi das Werk kritisch betrachtet und verbessert hat. Und der Autor ist sich seiner so sicher, dass er eine Stange Geld investiert hat. Denn ein Lektorat ist nicht günstig.

Abgerechnet wird zumeist pro Normseite. Eine Normseite ist definiert als eine Seite mit 30 Zeilen zu je maximal 60 Anschlägen. Anschlägen? Unser alter Freund, die Schreibmaschine lässt grüßen.

Der zweite Kostenfaktor ist der Umfang des Lektorats.

Die Preise schwanken zwischen ca.5,. EUR für eine einfache Rechtschreib- und Grammatikkontrolle Bis hin zu ca. 9,- EUR für das rundum sorglos Paket, dass eine vollständige Prüfung hinsichtlich Spannungsbogen, Charakterentwicklung und Dialog beinhaltet.  Wie gesagt: pro Seite! Letzteres wäre für mich natürlich das Beste, aber auch die teuerste Alternative. Ohne Garantie, dass mein Text als gebundenes Buch den Weg in das Regal der Buchhändler findet und ich von der Investition etwas wiedersehe.

 

Tomas HerzbergerComment